Magnet
Für 2,50 € im Städtischen Museum Seesen erhältlich.
Heinrich Engelhard Steinweg – Henry Engelhard Steinway: Lebensgeschichten – Jeschichten iut san Li’em
Rezension von Antje Radcke
Was für eine großartige Idee: Da finden sich in Wolfshagen (dem Geburtsort des berühmten Klavierbauers) und in Seesen (der Wirkungsstätte Steinwegs vor der Auswanderung nach Amerika) engagierte Menschen zusammen und erzählen in heiterem Plauderton Geschichten aus dem Leben von Heinrich Engelhard Steinweg – heute eher bekannt als Henry E. Steinway. Ja, genau der – der Gründer der weltbekannten Qualitätsmarke für Konzertflügel, Steinway & Sons.
Nun ist die Idee, die kurzweiligen Geschichten zu veröffentlichen, an sich schon eine tolle. Aber es kommt noch besser: Die Geschichten kommen zwei-, ja beinahe dreisprachig daher. Der Zeit entsprechend, in der Steinweg lebte, finden wir in dem Büchlein die Episoden sowohl auf hochdeutsch als auch auf plattdeutsch – und zwar zunächst in Wolfshäger Platt und dann in Seesener Platt. Kaum zu glauben, aber die beiden Dialekte unterscheiden sich deutlich – das ist so auffällig, dass auch die des Plattdeutschen nicht mächtigen Leser/innen den Unterschied bemerken können.
Das Büchlein schenkt uns einen lebendigen Eindruck von den ersten entscheidenden Jahrzehnten des Klavierbauers in Wolfshagen und Seesen, bevor dieser dann mit seiner Familie in die USA auswanderte und dort sein Geschäft äußerst erfolgreich weiterbetrieb. Es gibt viel zu schmunzeln in den “Jeschichten iut san Li’em” – Geschichten, die so stattgefunden haben könnten und die eine Brücke schlagen zwischen Jung und Alt – denen, die noch Plattdeutsch sprechen oder zumindest verstehen und denen, für die Plattdeutsch gänzlich unbekannt ist.
Damit letztere aber mal einen wirklich echten Eindruck bekommen können von dem Klang des Plattdeutschen, liegt jedem Buch sogar noch eine Audio-CD bei, auf der die plattdeutschen Texte vorgelesen werden. Ein rundum gelungenes Werk also!
Herausgeber: Wolfshäger Steinway e.V.
Verlag Goslarsche Zeitung
ISBN 978-3-9813191-9-4
Preis 9,80 €
Verkaufsstellen: Goslarsche Zeitung, Tourist-Information Wolfshagen, Berghotel Wolfshagen, Hotel Graber Wolfshagen, Buchhandlung Isabella Beier Seesen und Städtisches Museum Seesen
William Steinway. Wo er war in Seesen und New York. Eine Spurensuche von Dirk Stroschein.
Seesen und New York, – die beiden so ungleichen Städte stecken das Erkundungsfeld ab für die Suche nach Spuren einer Persönlichkeit auch jenseits der Erfolgsgeschichte von „Steinway & Sons“. William Steinway, im Jahr 1835 als Wilhelm Steinweg in Seesen geboren, war einer der Söhne des Klavierbauers Heinrich Engelhard Steinweg, der in der Harzstadt seine ersten Instrumente baute, bevor die Familie im Jahr 1850 nach New York auswanderte. Dort begann ab 1853 mit der Gründung von „Steinway & Sons“ die Erfolgsgeschichte einer Familiendynastie, die mit ihren Qualitätsprodukten fortan alle Welt „überflügelte“.
Der rasante Aufstieg der Firma prägte Williams junges Leben in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts stand er unangefochten an der Spitze der Firma, hatte die höchsten Weihen (nicht nur) der New Yorker Gesellschaft inne und tat sich in dieser Kombination als rastloser Unternehmertyp auch jenseits des Kerngeschäfts Klavierbau hervor. Er gründete eine Stadt: „Steinway Village“ mit Wohnhäusern, Schule, Kindergarten, Post und Bücherei. Er war früh beteiligt an den ersten Planungen für die New Yorker U-Bahn, er besaß das Patent für die neuen Daimler-Motoren und errichtete den damals größten Vergnügungspark in New York.
William war Deutsch-Amerikaner und Amerika-Deutscher, ein transatlantischer Weltbürger und heimatverbundener Mensch zugleich, der auf seinen vielen Reisen nach Europa kaum eine Gelegenheit ausließ, seine Geburtsstadt Seesen zu besuchen. Hier traf er alte Schulfreunde, sang mit im örtlichen Männergesangverein, machte Ausflüge in die nähere Umgebung und zeigte sich stets freigiebig, wenn er Stadt, Vereine und Schulen mit Geldern unterstützte, den Bau eines Kurparks finanzierte und auch so manches Klavier verschenkte. Er wurde Ehrenbürger und bei seinem letzten Besuch wie ein Staatsgast von der ganzen Stadt empfangen.
Herausgegeben vom Freundeskreis Städtisches Museum Seesen e.V.
ISBN 978-3-00-041939-3. 24×27 cm, 160 Seiten. Preis: 19,90 €
Steinway-Kurpark. Das grüne Juwel in Seesen.
Fotografin Sabine Vollmers und Journalist Dirk Stroschein nehmen die Leser mit diesem Buch auf eine spannende Entdeckungsreise durch Geschichte und Gegenwart des Steinwayparks in Seesen: Ein Buch mit vielen, bisher unveröffentlichten Originaldokumenten, einer einzigartigen Ansammlung historischer Bildpostkarten und noch unerzählten Geschichten hinter der Geschichte. Aber auch reich illustriert mit Fotografien, die die gegenwärtige Schönheit des Grünen Juwels der Stadt am nordwestlichen Harzrand in seiner ganzen Vielfalt widerspiegeln. Schon bei der Anlage des Parks vor über einhundert Jahren zeigten sich die Erbauer davon überzeugt, dass hier etwas ganz Vorzügliches geschaffen werden kann. Dass sie mit dieser Einschätzung Recht behalten sollten, zeigt in eindrücklicher Weise dieses Buch, das auch die besondere Rolle des Seesener Ehrenbürgers und New Yorker Klavierbaufabrikanten William Steinway bei der Anlage des nach ihm benannten Parks beleuchtet.
ISBN 978-3-00-025398-0. 30×24 cm, 223 Seiten. Preis: 20,- €
Von Steinweg zu Steinway. Eine deutsch-amerikanische Familiensaga.
„A Fine Way to Treat a Steinway“: Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im März 2003 von „Steinway and Sons“ erzählt Dirk Stroschein die Geschichte der Familie Steinway. Henry Steinway gründete 1853 sein Unternehmen, das schnell andere Klavierbauer über“flügelte“. Zitate von Steinway-Künstlern, verschiedene Gespräche, z.B. mit dem Urenkel des Firmengründers, und ein Streifzug durch 150 Jahre Musikgeschichte runden das Hörfunk-Feature ab und geben einen anschaulichen Einblick in die Geschichte des berühmtesten aller Klaviere.
NDR & Hoffman und Campe Verlag 2003.
ISBN 3-455-32013-9. Hörbuch-CD. Laufzeit: 55 min. Preis: 17,90 €
(vergriffen; vereinzelt noch im Internet erhältlich)
Verkaufsstellen: Städtisches Museum Seesen (Wilhelmsplatz 4), Seesener Buchhandel oder direkt beim Autor: dirk.stroschein@web.de.
Mehr Infos zu dem William-Buch auch unter: http://www.stronks.de/Steinway.html